Am 22. April trafen sich die Mitglieder des Landesvorstands der AWO Thüringen zu einer virtuellen Landesvorstandssitzung. Es war das erste Treffen des Gremiums in vollständiger personellen Neubesetzung: Im ersten Quartal war der Vorstand in zwei Wahlgängen neu gewählt worden, zum 1. April hatte die neue Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja ihre Tätigkeit aufgenommen.
Dementsprechend galt es zunächst, alle Teilnehmenden auf den gleichen Stand zu bringen. Der Revisionsbericht zur AWO AJS gGmbH aus dem vergangenen Jahr wurde den neuen Vorstandsmitgliedern vorgestellt, außerdem wurde zum aktuellen Stand des Aufsichtsverfahrens des Landesverbandes gegen den AWO Kreisverband Saale-Holzland e. V. und seine Tochtergesellschaft Arbeiterwohlfahrt Dienstleistungsgesellschaft Ostthüringen mbH informiert. Die Untersuchungen einer externen Kanzlei in dieser Sache sind abgeschlossen, der daraus resultierende Bericht soll nun dem Vorstand des Kreisverbandes und in einer Delegiertenversammlung der AWO Saale-Holzland zeitnah vorgestellt werden.
Auch ein Zwischenstand zur Offenlegung aller Anstellungsverträge der Geschäftsführenden der Thüringer AWO-Gliederungen wurde gegeben. Die Geschäftsführenden waren vom AWO-Landesvorstand aufgefordert worden, alle benötigten Unterlagen bis zum 15. Oktober 2020 einzureichen. Das endgültige Ergebnis der Prüfung soll zur nächsten Sitzung des geschäftsführenden AWO-Landesvorstandes im Juni vorliegen und dort abschließend behandelt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung widmete sich der bevorstehenden AWO-Bundeskonferenz. Am 18. und 19. Juni treffen sich der AWO-Bundesvorstand, Delegierte aus allen Landes- und Bezirksverbänden, dem Bundesjugendwerk und den korporativen Mitgliedern des AWO-Bundesverbandes auf digitalem Wege und unter dem Motto „Demokratie sozial und gerecht. Mit uns.“ Die Bundeskonferenz ist das höchste Beschlussorgan der Arbeiterwohlfahrt. Der Fokus der Konferenz wird auf zwei Leitanträgen des AWO-Bundespräsidiums liegen, über die Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja den Landesvorstand der AWO Thüringen gestern informierte.
Im Leitantrag „Die Zukunft sozial-gerecht gestalten“ werden Forderungen formuliert, deren Notwendigkeit sich in der Corona-Pandemie deutlich gezeigt haben und für die die AWO zukünftig noch stärker eintreten will: Die Verbesserung der Arbeitsbedingung in systemrelevanten Berufen, die Reform der sozialen Sicherungssysteme, das Vorantreiben der Digitalisierung v.a. im Bildungssektor sind nur drei Beispiele. Ein weiterer Leitantrag befasst sich mit der Stärkung und Erneuerung der Verbandsstrukturen der AWO selbst. Hier spielen u.a. die stärkere Verankerung von Vielfalt und Diversität, von Nachhaltigkeit und der AWO-Werte und Compliance-Grundsätze im Verband eine große Rolle. Am 21. Mai treffen sich die Delegierten des AWO Landesverbandes Thüringen noch einmal zur Vorbereitung der Bundeskonferenz.