Der AWO Landesverband Thüringen e. V. fordert die Wiedereinführung von freiwilligen Tests für Kinder in den Thüringer Kindergärten und bedauert sehr, dass diese in der gestern veröffentlichten Novelle der Thüringer Verordnung über die Infektionsschutzregeln zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus u.a. in Kindereinrichtungen (ThürSARS-CoV-2-KiJuSSp-VO) keinerlei Berücksichtigung finden.
Die AWO Thüringen widerspricht der am Mittwoch im MDR Thüringen Journal erklärten Auffassung des Thüringer Bildungsministeriums, dass Testen in Kindergärten nicht zielführend sei. „Wir haben aktuell keinen belastbaren Überblick darüber, welche Rolle Kindereinrichtungen für das derzeitige Infektionsgeschehen spielen – den brauchen wir aber unbedingt angesichts der immer dramatischer werdenden pandemischen Lage“, so die AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja. Entsprechend der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts spricht sie sich daher für ein regelmäßiges, systematisches, aber sensibles Testregime aus. Bereits vor drei Wochen haben die AWO und ihre Partnerverbände der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege gegenüber dem Thüringer Bildungsminister artikuliert, dass die Wiedereinführung der freiwilligen Tests für Kinder in Kindergärten unerlässlich ist.
Bereits im Frühjahr 2021 gab es freiwillige Tests für Kinder ab drei Jahren in Thüringer Kindergärten. Deren Fehleranfälligkeit hatte damals zu Kritik geführt. „Die mittlerweile verfügbaren Pool-Tests sind sehr zuverlässig“, weiß Sonja Tragboth, AWO-Referentin für Kindergärten. „Viele Eltern wünschen sich außerdem die zusätzliche Sicherheit, die ein Test des Kindes im Kindergarten bietet.“ Damit könnten z.B. Infektionsketten frühzeitig erkannt und unterbrochen werden. Was aber fehle, sei eine landesweit einheitliche Teststrategie mit einer gesicherten Finanzierung der Tests und einer gut organisierten Lieferkette.